In gewisser Hinsicht ist jede Musik eine Reise – doch einige Musiker reisen weiter als andere. Der Schlagzeuger und Perkussionist Ramesh Shotham ist einer von ihnen: Ende der 60er-Jahre gründete Shotham die Band „Human Bondage“, eine der erfolgreichsten indischen Rock-Gruppen jener Ära – und 1978 in Kooperation mit dem indischen Jazz-Pianisten Louiz Banks das „Jazz Yatra Septett“, das erstmals indische Jazz-Musiker und südindische klassische Musiker gemeinsam auf die Bühne brachte. 1981 erhielt ihr Album „Sangam“ den Preis der deutschen Schallplattenkritik. Seither ist Europa für Shotham zum Lebensmittelpunkt geworden und er zählt zu den erfolgreichsten und innovativsten Perkussionisten der Szene.
Photo Ramesh Shotham by Gerhard Richter
Einen unverwechselbaren Klang und eine besondere Handschrift erhält Ramesh Shothams Musik mitunter durch sein einzigartiges Setup, das von ausgewählten indischen Trommeln über diverse Perkussionsinstrumente (Ghatam, Udu, Darbuka, Hang, Cajon) bis zu einem eigens zusammengestellten Schlagzeug reicht. Zu Shothams Markenzeichen zählt dabei zweifelsohne die Tempelmusik-Trommel Tavil.
Nicht weniger als 200 Alben nahm Shotham in Zusammenarbeit mit visionären Künstlern wie Steve Coleman, Rabih Abou Khalil oder Aziza Mustafa Zadeh auf. Er spielte bei allen wichtigen internationalen Festivals, wie z. B. dem North Sea Jazz Festival oder dem Montreal Jazz Festival und wurde u.a. durch das Goethe Institut, das Auswärtige Amt, den Deutschen Musikrat und die Kunststiftung NRW gefördert.
Seine Band ›Madras Special‹ mit Charlie Mariano, Saxophonn gründete Shotham Ende der 80er Jahre. Die aktuelle Formation heißt „Madras Special-New Generation“ und featuret Zoltan Lantos, Violine, Sebastian Müller, Gitarre, und Reza Askari, Bass. Die New Generation ist eine klanglich mitreißende Neuauflage aus Jazz, Funk, Rock und Weltmusik – mit komplexen Grooves und Melodien sowie freifließenden Improvisationen.